Dienstag, 26. Mai 2015

Manila I

Ich bin jetzt seit fünf Tagen in Manila. Genauer gesagt in Parañaque, einem Stadtteil im Süden. Wenn man in die "Stadt", also in einen der zentraleren Stadtteile möchte, ist man eine Weile unterwegs. Gestern war ich in Makati, dem Wolkenkratzer- und Finanzenviertel. Die Entfernung: 17km (nicht Luftlinie). Die Reisedauer, einfach: Gut zwei Stunden! Zu Fuß, mit dem Zug, dann Jeepney, dann Tricycle. Es gibt hier verschieden Zuglinien, aber so richtig schlau bin ich noch nicht aus dem System geworden. Vor allem heißen die Züge unterschiedlich (LRT vs. PNR), sehen aber für meine Augen gleich aus. Sie haben auch die gleichen Haltestellen, die heißen nur anders, je nach Zug. Manchmal sind die Namen der Haltestellen gleich, aber die Orte verschieden! Verwirrt? Ich auch! Aber es gibt ja überall nette Menschen die einen bis zum richtigen Jeepney bringen damit man sich nicht verläuft :)

Aber nun zur Stadt selbst. Manila ist ein Moloch in dem ungefähr 20 Millionen Menschen leben. Ich habe bis jetzt nur schlechtes über die Stadt gehört. Der Smog, der Dreck, der Verkehr, die bettelnden Kinder, der Müll, der Gestank, die Diebe...
Stimmt.
Zu den einzelnen Punkten:
Die Straßen sind hier permanent verstopft, und während der Rush Hours geht garnichts mehr. Das Nahverkehrssystem ist ein Witz, die Züge sind die reinsten Sardinenbüchsen. Die Jeepneys bilden ein vollkommen undurchschaubares Gewirr und tragen auch ihren Teil zur Luftverschmutzung und Staubildung bei. Es gibt gebührenpflichtige "Skyways" und "Expressways" die dann auch wirklich staufrei sind, aber auch dementsprechend kosten. Der Jeepney-Fahrer gestern musste 72 Pesos für ein paar Kilometer Expressway zahlen. Bei nur 19 Pesos Fahrpreis pro Person und dem was er noch an Benzin und Unterhalt für das Fahrzeug zahlen muss bleibt da nicht mehr viel übrig. Kein Wunder dass ich mir den Beifahrersitz noch mit jemandem teilen musste, die Jeepneys werden hier ohne Erbarmen vollgestopft.
Je nach dem in welchem Stadtteil man sich befindet, wird man tatsächlich von vielen Kindern angebettelt. Die Freuden des Anders-Aussehens.
Zum Müll kommt später noch ein Bild, aber im Großen und Ganzen bin ich durch Bacolod auch schon ein bisschen abgehärtet. Allerdings gibt es hier einen Slum der nur aus rießigen Bergen von Müll besteht und in dem 20.000 Menschen leben!
Mit dem Gestank verhält es sich ähnlich wie mit dem Müll, man gewöhnt sich dran.
Mit Dieben habe ich noch keine Bekanntschaft gemacht, hoffe das bleibt auch so. Dafür habe ich zum ersten Mal offensichtliche Korruption gesehen. Ich stand gerade in der Warteschlange für ein Shuttle, da kommt ein Polizist auf einem Motorrad angefahren und hat von dem Kassierer am Stand 600Pesos verlangt. Nach ein bisschen Diskussion hat er die auch bekommen, direkt aus der Kasse. Alle drumherum haben diskret weggeguckt.

Was ich, wie überall auf den Philippinen, am krassesten finde sind die Gegensätze.
Das ist Manila im chinesischen Viertel (Stichwort Müll):
Und das ist auch Manila, in einem von 5 miteinander verbundenen Einkaufszentren:

Hier noch ein paar Impressionen:
Jeepneys

Kalamansis (kleine Limetten) auf dem Markt

Eine Kirche

Was macht man im Einkaufszentrum? Schlittschuh fahren, ist doch klar!

Der erste Park den ich hier sehe, in Makati natürlich

Ein Teil der Einkaufs-Welt, Makati

Wieder zurück in Parañaque, das Ende der Bahnstrecke


Mittwoch, 20. Mai 2015

Roxie - (M)eine Erfolgsgeschichte

Ich möchte euch noch von Roxie erzählen, einem der Hunde unserer Vermieterin. An sich ein süßer Hund. Allerdings hat sie sich schon vor Jahren Räude eingefangen und schon als ich ankam ging es ihr sehr schlecht. Räude wird durch Milben hervorgerufen. Betroffene Tiere kratzen sich oft blutig, bekommen Hautinfektionen, essen nicht mehr... aber sie sterben nicht daran. Das wäre für Roxie wahrscheinlich besser gewesen.
Vor ein paar Monaten sah sie noch so aus:

Irgendwann konnte ich es nicht mehr mitansehen. Zuerst habe ich versucht mit unserer Vermieterin zu reden. Die meinte nur der Hund wäre ja schon alt, die stirbt eh bald. Der Tierarzt hat Roxie später auf ca 7 Jahre geschätzt, das ist nicht alt!
Dann bin ich mit ihr eben selbst zum Tierarzt gegangen. Da waren wir inzwischen vier Mal und sie sieht schon viel besser aus!
Heute waren wir zum letzten Mal da, sie hat noch eine Tollwut-Spritze bekommen und hat auch schon fast zwei Kilo zugenommen! Man merkt auch richtig dass es ihr wieder besser geht. In den schlimmsten Phasen lag sie Tag und Nacht nur rum, sogar zu schwach um sich zu kratzen. Jetzt kratzt sie sich garnicht mehr und läuft durch die Gegend. Am Anfang hat sie sich nicht anfassen lassen, tat wahrscheinlich zu weh. Jetzt freut sie sich über jede Aufmerksamkeit :) Ein wirklich schöner Hund wird sie nicht mehr, aber so lange es ihr dauerhaft besser geht ist das ja auch wirklich egal.

Das ist übrigens Daniel, ein Cousin der Vermieterin. Er hat mich manchmal zum Tierarzt gefahren und hat immer geholfen Roxie zu baden :)


Montag, 18. Mai 2015

Mambukal

Jetzt, in unserer letzten Woche arbeiten Theresa und ich noch unsere Liste an Sachen die wir noch machen wollen ab. Ein Punkt auf der Liste war das Bergresort Mambukal. An einem Sonntag da hin zu gehen hat sich als nur halb schlau herausgestellt... ich habe selten so viele Leute in einem Pool gesehen!
Aber das ist ja nicht alles was man in Mambukal machen kann. Wir sind noch zu den "7 Falls" gelaufen, ein Rundwegs der lustigerweise nur aus 4 Wasserfällen besteht.

Aber der Weg hat es in sich, man muss ganz schön klettern. Und das in Flipflops, wie es sich gehört ;) Bis auf eine kleine Schürfwunde am Arm ist es auch erstaunlich gut gegangen.
Für die Plackerei wurden wir dann auch mit einer tollen Aussicht belohnt!








Danach haben wir uns noch eine Runde in einem der heißen Thermal-Pools gegönnt. Wobei "Runde" übertrieben ist. Bei bis zu 43 Grad Wassertemperatur versucht man sich so wenig wie möglich im Wasser zu bewegen.
Heiße Quelle
Richtig toll wurde es dann als die Sonne untergegangen ist. In den großen Bäumen des Resorts leben nämlich abertausende Flughunde! Manche mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,5m!
Man kann es auf dem Foto nur schwer erkennen, aber die ganzen kleinen schwarzen Knubbel am Baum sind Flughunde :)
Die nachtaktiven Tiere sind dann pünktlich zum Sonnenuntergang munter gworden. Ein bisschen unheimlich, die ganzen Tiere über sich kreisen zu sehen, mit den dunklen Wolken und den Bergen im Hintergrund...

Donnerstag, 7. Mai 2015

Wie es jetzt weitergeht

So. Es ist an der Zeit, dass ich weiterziehe. An sich wollte ich bis Anfang Juli hier in Bacolod arbeiten. Jetzt werde ich in zwei Wochen gehen. Und das ist gut so. Ich hatte hier auch eine gute Zeit, und habe mich vor allem mit den zwei Mädels die mit mir hier sind super verstanden. Sonst hätte ich schon sehr viel früher die Reißleine gezogen. Aber man muss manchmal auch einsehen wenn es nichts mehr bringt.
Zuerst geht es nach Manila wo ich schon einen Platz zum helpxen (Arbeit für Unterkunft) gefunden habe. Ich werde vor allem auf einen süßen Hund aufpassen, perfekt für mich :)
Dann kommt Michi nach Manila und wir machen für zwei Wochen die Philippinen unsicher, da freue ich mich auch schon richtig drauf!! Und dann, am 10. Juni, werde ich nach Bangkok fliegen. Dorthin kommt auch Basti Anfang Juli und wir starten unsere Südostasien-Reise. Der Plan lautet bis jetzt: Thailand, Kambodscha, Vietnam und noch ein bisschen Philippinen zum Schluss. Ihr seht, es wird noch viele Abenteuer geben :)
Es muss ja nicht immer alles genau so laufen wie geplant. Jetzt habe ich die Möglichkeit noch andere Erfahrungen zu machen, und die habe ich auch vor zu nutzen. Deswegen freut euch schon darauf, dass es dann wieder mehr Blogeinträge gibt!