Seit Montag sind Theresa und ich nun wieder in Bacolod. Warum es so lange gedauert hat bis ich meinen Blogeintrag über unsere Reise in Palawan geschrieben habe erfahrt Ihr am Ende dieses Eintrags.
Aber von Anfang an: Die Bilder von unserem Besuch auf der Schmetterlingsfarm habt Ihr ja schon gesehen. Viel mehr gibt es zu Puerto Princesa, der Hauptstadt von Palawan, auch nicht zu sagen. Es ist eine normale philippinische Stadt, mit der erfreulichen Ausnahme dass es fast keine Privatautos, also etwas weniger Verkehr gibt. Auf Palawan gibt es einen gut ausgebauten Highway, vergleichbar mit einer breiten Landstraße. Dieser führt von Puerto Princesa in den Norden bis nach El Nido. Dorthin, nach El Nido, reisen für gewöhnlich alle Backpacker nachdem sie in Puerto angekommen sind. Darauf ist auch das Transportwesen ausgelegt das aus öffentlichen Bussen (dazu später mehr) und privaten Vans besteht.
Jetzt wollten wir aber nicht nach El Nido.... In unserem grenzenlosen Optimismus hatten wir zwei weitere Hotels für unsere 10 Tage auf Palawan gebucht: Das Blue Bamboo Tree House in Sabang, und das Peace and Love Hotel in San Vicente. Um es kurz zu machen, wir sind auch immer dort angekommen wo wir hin wollten... es hat nur meistens etwas länger gedauert. In Sabang ist der
"Puerto Princesa Subterranean River National Park", das beliebteste Tagesausflugsziel auf Palawan. Es war also kein Problem von der Highway-Abzweigung einen Van anzuhalten um nach Sabang zu kommen.
Sabang selbst ist ein richtig süßes Dorf, das Blue Bamboo ein richtig süßes Hostel. Es ist günstig und vor allem hatten wir eine Wahnsinns-Aussicht von unserer Hütte aufs Meer:
Natürlich waren wir vor allem wegen dem unterirdischen Fluss in Sabang. Dieser gehört seit 1999 zum UNSECO Weltnaturerbe und ist wirklich einen Besuch wert! Das geschützte Gebiet umfasst knapp 4 Hektar und beherbergt einige endemische (nur dort vorkommende) Tier- und Pflanzenarten. Besucher kommen nur mit einer Genehmigung und mit geführten Touren in den Park. Der Fluss selbst ist der längste Untergund-Fluss der Welt und kann auf einer Länge von 4,2 (von insgesamt 7km) befahren werden. Die Touristen-Tour geht allerdings nur ca- 1,5km hinein, wofür die Tausenden von Fledermäusen die an den Decken hängen bestimmt dankbar sind.
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Eingang zum Fluss |
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Ein Licht am Ende des Tunnels |
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Im Fluss wurde es manchmal ganz schön eng |
Während der Tour haben wir allerlei Wissenswertes über Stalagmiten und Stalaktiten erfahren, hauptsächlich aber die Spitznamen für die verschiedenen Formationen. Vom "Pferd" über den "Gemüsemarkt" bis zum unvermeidlichen "Maria mit Jesuskind" war alles dabei ;-)
Die Tour endet an ihrem Ausgangspunkt mitten im Dschungel. Von dort aus kann man entweder wieder mit dem Boot zurück nach Sabang oder - viel spannender - durch den Dschungel zurück laufen. Natürlich wollten wir laufen, 5km sind doch ein Klacks...
... Vielleicht sollte ich an dieser Stelle noch erwähnen dass ich mir zwei Tage zuvor im Hostel ein paar Bänder (wahrscheinlich) gezerrt hatte als ich nachts die Treppe runtergeflogen war....
... Nun auf jeden Fall hat sich dieser Dschungel-Weg so dargestellt:
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Beeindruckender Waran |
Es war aber trotzdem ein schöner Weg, hat nur etwas länger gedauert als geplant. Tiere haben wir allerdings nicht viele gesehen, kein Wunder denn die gesamte Affen- und Waranbande war ja auch am Rastplatz und hat auf Häppchen von den Touristen gelauert.
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Makake |
Das Ganze lief nach dem Motto: "Und bist du nicht willig, so brauch´ ich Gewalt". Überall hingen Plakate, man soll doch bitte keine Plastiktüten mit Essen mitbringen, die Affen wären sehr schlau und würden sie sich notfalls auch mit Gewalt holen.
Wir hatten extra keine Plastiktüten dabei... sondern Tetrapak! Da stand ich nun mit meinem Tetrapak-Kakao und war mir sicher dass ich ihn nicht mit irgendwelchen Vierbeinern teilen würde. Tja... Affen sind eben doch sehr schlaue Tiere. Einer ist vor mir auf und ab gehüpft um mich abzulenken während mir zwei (!) andere auf den Rücken gesprungen sind und mir meinen Kakao abgeknöpft haben! Einziger Trost: Ich hatte schon ausgetrunken. Das beeindruckende Gebiss das mir einer dann gezeigt hat, hat mich davon abgehalten meinen Kakao zurückzufordern... oder den Flipflop zu werfen den ich schon in der Hand hatte.
Wieder in Sabang angekommen, mussten wir auf dem Heimweg an der "reichen" Seite des Dorfes vorbei, sprich am Sheridan Hotel und noch ein paar so Edelschuppen. Schon beeindruckend, aber die Aussicht von unserer Hütte aus war eindeutig besser! Nur Hängematten haben mir gefehlt, so wie diese hier:
Wieder zurück im Hostel hatte ich am Abend ein lustiges, leicht surreales Erlebnis. Ich saß gerade an der Bar (der einzige Ort mit Steckdose zum Handy laden) und unterhalte mich, man hört das Meeresrauschen und das Rauschen der Palmblätter, der Mond scheint hell und es ist angenehm warm. Da dreht jemand die Musik auf: Hans Söllner mit "Der letzte Bayer"! Der Besitzer des Hostels ist Deutscher und seine Frau hat einfach mal seinen iPod an die Musikanlage angestöpselt :)
Außerdem in Sabang:
Ein buddhistischer Tempel (der erste den ich hier sehe)
Ein Wasserfall (nur 1km über lose Felsbrocken laufen und schon ist man da!)
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Tempel |
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Schöner Baum |
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Wasserfall, direkt am Meer |
San Vicente und Long Beach
Von Sabang aus wollten wir weiter gen Norden... und schon wieder nicht nach El Nido, zur Überraschung aller ;) Nachdem wir die örtlichen Van-Dienste abgeklappert hatten, haben wir beschlossen dass es bestimmt günstiger ist mit dem öffentlichen Bus zu fahren. Also saßen wir den ersten Teil der Strecke über in einem vollkommen überfüllten Bus, der an jeder Ecke hielt um noch mehr Leute aufzunehmen. Am Anfang der Fahrt hatte ich mir auch eingebildet ein Schwein quieken zu hören... und tatsächlich: Nach einer Stunde Fahrt wurden etliche Gepäckstücke, Hühner, Menschen und ein Schwein vom Dach abgeladen! Theresas Mutter fand das alles sehr aufregend und spannend, ich habe etwas bezweifelt ob wir jemals in San Vicente ankommen würden. Doch, nach zwei weiteren Fahrten in Vans und über ein Straße die "doch schon fast fertig" war - eben doch nur fast - kamen wir am späten Nachmittag im Peace&Love Resort an.
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Pool mit Ausblick :) |
Auch hier, deutscher Besitzer. Allerdings hat dieser sich nicht angepasst wie der in Sabang sondern eiskalt das deutsche Ding hier durchgezogen. Soll heißen: Super essen, verhältnismäßig schneller Service, überdurchschnittliche Preise, ständig wird weitergebaut (gut für ihn, schlecht für Leute die ohne Baulärm am Pool sein wollen). Und vor allem: Eine Beton-Anlage inmitten von Bambushütten, eine Insel des Lichts wenn der Rest des Dorfes nachts dunkel ist (nicht nur bei Stromausfall). Alles in allem also nicht schlecht... aber 100% wohlfühlen ist dann doch anders. Dafür gab es in Laufnähe einen wunderschönen Strand namens "Long Beach".
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Rießige Krabbe |
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Ein Strand für uns allein :) |
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Gecko in der Lampe, idealer Spot zum Fliegen jagen |
Einen Tagesausflug haben wir auch noch gemacht: Inselhopping! Eigentlich wollten wir das über das Hotel buchen, haben es dann aber zu einem Bruchteil des Preises direkt bei der einen (einsamen) Tourismus-Tante unten im Ort gemacht - Glück gehabt :)
Um 8 Uhr morgens standen wir also gestiefelt und gespornt unten am Pier... um 8 Uhr Filipino Time (also ca 8.30) ging es dann auch los. Wir sind erstmal zu zwei verschiedenen Riffen zum schnorcheln gefahren. Und dann noch auf zwei süße kleine Inselchen, wo wir dann MIttagessen bekommen haben und entspannen konnten. Alles in allem ein sehr schöner Tag! Wir hatten zum schnorcheln auch extra T-Shirts angezogen zwecks Sonnenbrandvermeidung. Hat auch wunderbar geklappt. Lange Hosen wären allerdings auch nicht schlecht gewesen... ;-)
Aber erstmal Bilder
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Clownfisch |
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Fies aussehende Muschel |
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Ziemlich bunte Dinger |
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Regenbogenfisch |
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Verschiedenfarbige Korallen |
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Blauer Seestern |
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Endlich eine Hängematte!! |
Soviel zu unserem sehr schönen Urlaub auf Palawan. Auf dem Rückweg sind wir dann doch geflogen... zwei Nächte Fähre hätten die ganze Stimmung kaputt gemacht. Im Nachhinein... auch schon egal. Hier im Büro erwarteten uns kein Wasser (wie fast immer), jede Menge kleine und große finanzielle Desaster und natürlich die übliche Menge an Mäusen, Ratten, Kakerlaken und Ameisen. Die Urlaubsstimmung war also ziemlich abrupt wieder verflogen. Das ist auch der Grund warum es so lange gedauert hat diesen Blog zu schreiben... es brauchte einfach erstmal eine gute Dosis Marilyn Manson und Stone Sour (für diejenigen denen das nichts sagt: Richtige Musik!) um mich wieder in eine gute Stimmung zu bringen :)
Morgen kommt Lena, die nächste Observerin hier an, dann ist das Team erstmal komplett und wir können hoffentlich richtig durchstarten!