Mittwoch, 29. Juli 2015

Sapa, die Entspannte

Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen, eingehült von Nebel versuchen geschäftstüchtige Frauen der Bergvölker diverse Souvenirs an den geneigten Touristen zu bringen. Das sie hierbei nicht nur einmal fragen, ob man was bei ihnen kaufen, mit ihnen wandern oder bei ihnen im Dorf schlafen möchte, versteht sich von selbst. Teilweise kann man sich der längeren Anwesenheit einer solchen Dame erfreuen, die netterweise auch noch wartet, wenn man einen Kaffee trinken geht, nur um dann das Verkaufsangebot in gewohnt hartnäckiger Weise wieder und wieder zu wiederholen. Aber Spaß bei Seite, die Frauen und Mädchen der Bergvölker wollen (müssen) auch nur einen Teil der Kuchens, den die Tourimusindustrie mit besagten Einheimischen und der Natur in den Bergen macht, abhaben. Das ist auch in Ordnung, nur leider schießen sie dabei manchmal ein wenig über das Ziel hinaus, so dass man auch schon fast Angst hat, sie so anzusprechen und mehr über sie zu erfahren.


 
Aber wo befinden wir uns eigentlich gerade? Wir sind in Sapa, einem Städtchen in den vietnamesischen Bergen, in der Nähe der Grenzen zu China und Laos auf 1650m Höhe. In der Nähe ist auch der höchste Berg in Indochina (Kambodscha, Laos, Vietnam) mit 3143m Höhe, den wir aber nicht bestiegen haben. Das nächste Mal vielleicht, wenn die Seilbahn fertig ist ;-)

Am ersten Tag, wir sind in der Früh um sechs mit dem Nachtbus angekommen, sah es so aus, als würde sich unser Aufenthalt darauf beschränken von unserer Unterkunft heraus den Regen zu "bewundern". Am zweiten Tag aber hatten wir Glück: Es sah so aus, als würde der Tag einigermaßen trocken werden und so haben wir uns einen Roller gemietet und sind durch die Berge gefahren.



Die Straßen waren zwar teilweise etwas schwierig zu befahren, aber nur so erreicht man auch mal die etwas von den normalen Touristenpfaden entlegeneren Dinge, wie...
 


...ein altes Kloster...

 

 ...einen einsamen Hund im Reisfeld...



... oder eine kleine Herde Wasserbüffel:

 



Wir sind auch zu den sogenannten "Love Waterfalls" gefahren, die in einem Naturschutzgebiet liegen:


 

Nicht zu vergessen  natürlich das bezaubernde Bergpanorama und die Reisterrassen:




Alles in allem, war es ein wirklich sehr schöner Aufenthalt in den Bergen und auf jeden Fall zu empfehlen!


Dienstag, 28. Juli 2015

Hanoi, die Hektische

Seit fast einer Woche sind wir nun in Vietnam, dem Land in dem wir die meiste Zeit auf unserer Reise verbringen werden. Abgesehen von einem Zwei-Tage Ausflug in die Berge (seperater Eintrag) haben wir die Zeit bis jetzt in der Hauptstadt Hanoi verbracht. Und müssen sagen: Die Stadt stresst! Ungemein! Noch nie haben wir dermaßen viele, laute und vor allem rücksichtlose Verkehrsteilnehmer gesehen! Man muss direkt dankbar sein, wenn man hier heil über die Straße gelassen wird, angehupt wird man natürlich trotzdem.


Die Leute hier könnten zum Großteil auch die eine oder andere Portion Freundlichkeit mehr vertragen, von ein paar ruhmreichen Ausnahmen mal abgesehen zu denen die Besitzer unseres Hotels gehören :)
Aber genug gelästert, Hanoi hat natürlich auch schöne und ruhige Ecken. Überall sind kleine Tempel versteckt in denen man dem Straßenchaos entfliehen kann.

Eingang zu einem Tempel
Einer dieser Temel, wenn auch bei Weitem kein kleiner Tempel, ist der Literaturtempel. Nachdem wir heute schon früh unterwegs waren konnten wir ihn genießen bevor die Touristenmassen ankamen. Die Anlage ist rießig und beherbergt die älteste Universität Vietnams die im Jahr 1070 erbaut wurde.

In der Akademie werden die Lehren von Konfuzius gelehrt
Rießige Trommel


Eingang zu einem der Höfe, gut dass wir früh da waren!
Wir wohnen direkt in der Nähe von Hanois berühmtesten See, dem Hoan Kiem Lake. Im See befindet sich auch ein kleiner Tempel der nachts sehr schön angeleuchtet wird.


Außerdem waren wir noch in einem ehemaligen Gefängnis das jetzt ein Museum ist. Das Gefängnis wurde während der Kolonialzeit von den Franzosen für politische Gefangene genutzt (über die tapferen kommunistischen Freiheitskämpfer die nie den Mut aufgegeben haben wurde lang und breit berichtet. Während des Krieges mit den USA wurden hier amerikanische Kriegsgefangene untergebracht. Während das auch berichtet wird, unterscheiden sich hier die Details doch erheblich von dem was man im Internet dazu findet. So sollen Kriegsgefangen dort gefoltert worden sein, was natürlich im Museum nicht auftaucht. Dort werden nur Fotos gezeigt wie die Gefangenen Weihnachtskarten schreiben, Volleyball spielen und es sich gut gehen lassen. Von den US Soldaten wurde das Gefängnis auch scherzhaft "Hanoi Hilton" genannt.

Vietnamesische Gefangene
Der Franzosen liebstes Mordinstrument


















 
Essenstechnisch sind wir nach einer schlechten Erfahrung in Laos doch ein bisschen vorsichtiger geworden was Straßen-Essen angeht. Außerdem muss man leider sagen, dass die berühmte "Pho", die Nudelsuppe, hier immer mit Fleischbrühe gemacht wird und man mühsam die Fleischstücke aus seinem "vegetarischen" Essen rausklauben darf. Außerdem muss man ständig um den Preis feilschen und hat zum Schluss dennoch das Doppelte bezahlt wie der Vietnamese neben einem. Für alles. Das geht auf Dauer auch ein bisschen auf die Nerven vor allem da die meisten Leute hier nicht mit einem Lächeln feilschen sondern einfach dazu übergehen einen zu ignorieren wenn man etwas sagt was ihnen nicht passt. Ihr merkt, so richtig sind wir in diesem Land noch nicht angekommen. Aber das kann ja noch werden. Nachdem unsere nächste Zwei-Tages Tour in die Halong Bucht abgesagt wurde wegen Sturm, werden wir noch zwei Tage in Hanoi verbringen und dann früher als geplant in den Süden ziehen. Aber nun erst einmal unsere zweitägige Auszeit in den Bergen!

Donnerstag, 23. Juli 2015

Luang Prabang - Stadt der zwei Flüsse

... und was wäre passender als eine Anfahrt per Boot? Zwei Tage im Slow Boat auf dem Mekong braucht es bis man von der Grenzstadt Huay Xai nach Luang Prabang kommt. Zugegeben zwei nicht wahnsinnig aufregende Tage. Das Slow Boat macht seinem Namen alle Ehre und tuckert in aller Gemütlichkeit den Fluss hinab. Es gibt auch noch eine schnelle Variante, das Speed Boat, damit braucht man nur 6 Stunden für die Strecke. Allerdings muss man in diesem Boot einen Integralhelm tragen... ich glaube das sagt alles. Dann lieber entspannt die Landschaft genießen und ein bis zwei Bücher lesen :)
In jedem dieser Longboats haben ca 120 Leute Platz

Der sehr vertrauenswürdige Motor
Ausblick auf die Berge

Nach einer Übernachtung in der winzigen Stadt Pak Beng wird man dann 10 Kilometer vor Luang Prabang an Land gesetzt. Und muss 2,50 Euro pro Person für das Ticket in die Stadt zahlen, es lebe die Tuk-Tuk Mafia...


















Luang Prabang selbst ist ein wunderschönes, aus der Zeit gefallenes kleines Städtchen das anscheinend am liebsten Teil der Grande Nation geblieben wäre. Überall Croissants, Cafés und vor allem: Ausländer. Alles in der Stadt dreht sich um den Tourismus. Aber schön ist es trotzdem ;)


Es gibt ein paar Tempel, einen schnuckeligen Nachtmarkt und eine kleine Straße nur mit Essen.



Hund auf dem Nachtmarkt


Die Hauptattraktion befindet sich allerdings eine Stunde außerhalb, die Kuang Si Wasserfälle. Es gibt einen großen und viele kleinere Wasserfälle in deren Becken man auch baden kann. Das Besondere am Wasser, was komischerweise keiner der unzähligen Tuk-Tuk Fahrer angepriesen hat: Im Wasser schwimmen kleine Fische die einem die Hornhaut von den Füßen abknabbern! Wofür man sonst im Kosmetikstudio teures Geld bezahlt gibt es dort umsonst! Es ist allerdings schon ein bisschen unheimlich, vor allem im tieferen Wasser wenn man die Fische nicht sehen kann. Aber im flachen Wasser kann man sich einfach hinsetzen und hoffen, dass die Fischli schon rechtzeitig wieder aufhören zu knabbern ;)

Ein ganzer Schwarm für mich allein!





 
Auf dem gleichen Gelände wie die Wasserfälle gibt es auch noch eine Organisation die sich um gerettete Bären kümmert. Da in manchen Ländern Asiens die Galle von diesen Bären als Heilmittel gilt, werden sie gefangen und unter grausamsten Umständen in Käfigen gehalten. Bis sie keine Galle mehr produzieren, dann werden sie getötet. Das Projekt Meet The Bears päppelt gerade 23 Bären aus ganz Asien wieder auf.

Lange Nacht gehabt?


Das ist nicht das wonach es aussieht!


Mit Luang Prabang geht unsere Tour durch Laos auch schon dem Ende zu. Mit Vietnam Airlines geht es nach Hanoi, der Beginn von drei Wochen Vietnam!



Samstag, 18. Juli 2015

Fifty Shades of Green

Nach dem beeindruckenden Erlebnissen mit den Elefanten sind wir, mit einem Zwischenstopp in Chiang Rai, nach Laos gefahren. Der beschauliche Ort Huay Xai, am Mekong gelegen, sollte dann der Ausgangsort für unser nächstes großes Abenteuer werden: Die Gibbon Experience!

Bei diesem Ökotourismusprojekt verbringt man drei Tage mit einem Guide im Dschungel. Man schläft in den Baumwipfeln und erkundet mit Hilfe von Ziplines (Drahtseile, die durch den Wald gespannt sind und an denen man entlanggleitet) und vielen, vielen Stufen auf unwegsamen Waldwegen den Dschungel. Aber seht einfach selbst:
Die Fahrt ging auch durch einen Fluss.
Mit dem Jeep ging es bis in ein Dorf im Naturschutzgebiet...

...von dem es per Fuß weiter ging.
Bis zur ersten Zip-Line mussten wir erstmal eineinhalb Stunden
teils schlammige und steile Wege bergauf bezwingen.
Aber dafür wurden wir mit dieser Aussicht von unserem Baumhaus belohnt!
Und hier haben wir geschlafen
Am nächsten Tag sind wir dann durch den Dschungel gewandert
und waren auch in anderen Baumhäusern.
Anna auf der Zip-Line
Basti beim Starten

Vor dem Absprung.

Das Ziplinen hat sehr viel Spaß gemacht! Nur bei den gewagtesten Absprüngen hat sich Annas Höhenangst bemerkbar gemacht. Aber auch das war schnell vergessen bei der herrlichen Aussicht!

Das Schlafen in luftiger Höhe war auch ganz toll! Endlich mal keine Autos, Hähne oder Karaoke! Aber still war es deswegen noch lange nicht. In der zweiten Nacht gab es einen Monsunregen der sich gewaschen hat (und uns auch) :) In der Früh konnten wir dann die Gibbons ganz in der Nähe singen hören, gesehen haben wir sie leider nicht. Dafür jede Menge bunter Vögel und Schmetterlinge! Und Grün, jede Menge Grün: dunkelgrün, hellgrün, mittelgrün, smaragdgrün, Farngrün, Bambusgrün, Baumschlangengrün, Froschgrün, Vogelgrün, bräunliches grün, intensives grün, blasses grün...


Und weil wir noch nicht genug Natur hatten, fahren wir nun zwei Tage den Mekong flussabwärts nach Luang Prabang.