Hue, die Herrscherstadt aus dem letzten Post ist eben nicht nur für ihre Funktion als ebendiese bekannt, sondern war auch auf Grund ihrer Lage ca. 60km südlich des 17 Breitengrades, der bzw. der Fluss an dieser Stelle lange Zeit als Grenze zwischen den Truppen aus dem Norden und denen aus dem Süden galt, auch zu Zeiten des Krieges von Bedeutung und wurde daher teilweise auch stark zerstört. Von Hue aus sind wir dann nordwärts Richtung des 17. Breitengrades gefahren und haben uns verschiedene Kriegschauplätze angeschaut.
Begonnen haben wir auf einem ehemalige Stützpunkt der Amerikaner in den Bergen Richtung Laos rüber, in dessen unmittelbarer Nähe auch Teile des Ho-Chi-Minh-Pfades verlaufen. Der Pfad ist nicht als einzelner Pfad oder Straße zu verstehen, sondern vielmehr als ein Netzwerk aus Routen, die von Nord nach Süd verliefen, um die Vietkong (Guerilla-Krieger die im Süden für den Norden gekämpft haben) zu versorgen. Diese Wege liefen teilweise auch auf dem Wasserweg oder durch Laos hindurch.
Die Brücke auf dem obigen Bild war, zwar nicht in der heutigen Bauform, aber dort an der Stelle, Teil des Pfades. Weiter ging es dann zu besagtem Grenzfluss am 17. Breitengrad, wo es, was man aber nicht bemerkt, wenn man es nicht weiß, einen Nachbau der alten Brücke aus Kriegszeiten gibt. Von dort aus sind wir dann in den "Norden" weiter gefahren und haben uns die nordvietnamesischen Tunnel angesehen. Die wurden von den Dorfbewohnern gegraben, um einen Schutz vor den Angriffen der Amerikaner und Südvietnamesen zu haben. Teilweise bis zu 25m tief und über mehrere Stockwerke sind solche Bauten gegangen. Sie wurden so angelegt, dass die Ein- und Ausgänge aus der Luft und auch von der See aus nicht zu erkennen waren. Das Tunnelsystem, dass wir uns angesehen haben, ist eines der besterhaltensten und größten und es haben dort teilweise bis zu 800 Leute gelebt (max. 5 Tage am Stück) und sogar Kinder bekommen.
Am Ende unserer Tour haben wir noch einen Soldatenfriedhof mit vielen Gräbern unbekannter Soldaten besucht. Man muss dazu sagen, dass diese Soldatenfriedhöfe nur für die nordvietnamesischen Gefallenen sind. Die Soldaten aus dem Süden wurden meist auf normalen Friedhöfen ohne große Ehren begraben.
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